Auf vielen Brücken steht sein Bild, so auch in Fischen über dem Grundbach, in Beton gegossen, vor allem aber in der kleinen Wegkapelle in Au als kunstvoll geschnitzte Holzfigur zum Schutz gegen die Hochwasser der nahe gelegenen Iller. Der Hl. Johannes Nepomuk wurde am 16. Mai 1393, nachdem er gefoltert worden war, an Händen und Füßen gefesselt, in Prag von einer Brücke in die Moldau geworfen. Die Überlieferung weiß zu berichten, dass König Wenzel wissen wollte, was seine Frau bei Johannes gebeichtet hatte, dieser jedoch selbst unter grausamer Folter schwieg und deshalb ertränkt wurde. Johannes Nepomuk, damals Generalvikar von Prag, widerstand dem König, weil es ihm sein Gewissen gebot. Und dafür musste er sterben. Johannes wurde zum Patron des Beichtgeheimnisses.
Als „Wasserschutzheiliger“ stiftete ihm in Au 1740 der Badwirt Anton Schraudolph von Sonthofen (1537 Au Heilbad,1621 Schwefelbad genannt, 1767 von der Iller überschwemmt und zerstört) einen schlichten offenen Bildstock, der im späten 18. Jh. zu einem Käppele erweitert wurde. Die heutige Dorfkapelle ist im Besitz der Wald- und Weidegenossenschaft Au. Im Jahre 1998 wurde dieses Kleinod von den Rechtlern vollständig restauriert, die stets auf einen guten Erhalt dieses Kapellchen bedacht sind. Seit 2008 findet in diesem gesegneten Kapellenraum jeden ersten Montag im Monat um 8.30 Uhr ein Morgenlob statt, das Anneliese Schneider mit dem "Pilgerheiligtumskreis Schönstatt" ins Leben gerufen hat.
Der Ortsheilige Johannes Nepomuk, der auffällig seinen Zeigefinger auf den geschlossenen Mund legt, kann uns – abgesehen in seiner Eigenschaft als Wasserpatron – mahnen, dass Schweigenkönnen eine wichtige Eigenschaft ist. Geschieht nicht auch deshalb viel Unrecht und wird vielen Menschen Leid zugefügt, weil leichtfertig geredet wird? Wie schnell entstehen Gerüchte! Und was einmal in Umlauf gebracht wurde, das lässt sich nur noch schwer aufhalten. So könnte uns allen die Statue des hl. Johannes Nepomuk, sooft wir sie auf einer Brücke stehen sehen oder in unserem liebenswürdigen Käppele in Au, jedes Mal erinnern: Rede nicht vorschnell! Prüfe deine Worte! Und schweige lieber, ehe du Böses über einen anderen redest!
Pfarrer Werner Schnell (Pfarrbrief 24/2016)
Kontakt über das Pfarrbüro Oberstdorf
Telefon: 08322/977550
Erntedank und Rosensegen in der Dorfkapelle Au
mit der pilgernden Gottesmutter von Schönstatt
Beim monatlichen Morgenlob am 01. Oktober 2018 in der Kapelle S. Johann Nepomuk in Au wurde an das Leben der Hl. Therese von Lisieux (1873-1897), auch genannt die „Kleine Theresa“ oder „Theresa vom Kinde Jesu“, gedacht.
Ihre Lebensphilosophie war: „Nur die Liebe zählt“. Am Sterbebett versprach sie: „Nach meinem Tod, werde ich Rosen vom Himmel regnen lassen, Rosen der göttlichen Liebe“.
Es ist ein religiöser Brauch, am Patrozinium der Hl. Therese von Lisieux Rosen zu segnen. Mit gesegnetem Wasser und mit der Fürbitte an die Hl. Therese v.L. „lass auch uns für unsere Mitmenschen eine Rose sein, damit sie deine Liebe erkennen und erfahren“ wurden die Rosen auf dem Altar gesegnet, von denen dann jede/r eine Rose mit nach Hause nehmen konnte.
Am schön gestalteten Erntedank-Altar wurde mit Liedern und Gebet gedankt für die großzügige Ernte in diesem Sommer. In der Besinnung wurde darauf hingewiesen, dass – bevor man danken kann – zuerst das Saatgut ausgesät werden muss, damit es reiche Frucht bringt. Auch im Glauben ist das so, Saatgut aussäen ist nicht nur für Lebensmittel wichtig, auch im Glauben muss Saatgut ausgesät werden, damit es reiche Frucht bringen kann.
Es wurde an die drei Worte: „Gott sei Dank" erinnert und hinterfragt, ob dieser ausgesprochene Dank heutzutage auch wirklich ernst genommen wird, oder ob es oft nur eine schnelle Redensart, eine Gewohnheitsfloskel des eigenen Wortschatzes ist?
Auch Maria, der Mutter unseres Herrn wurde gedankt für ihr „Mitgehen“ in allen Lebensphasen, für ihre Liebe, die Sie bereit hält. Für Ihren Schutz und Segen, den Sie als große Fürbitterin schenkt.
Mit dem Lied: „Vergiss nicht zu danken…“ wurde bewusst, dass nichts selbstverständlich ist was wir im Leben erfahren, dass der Glaube ein starkes Fundament ist für unser Saatgut.