Glaubst Du das? - Christen gemeinsam unterwegs

Der Ökumenische Gottesdienst unter dem Motto "Glaubst du das?" zur Gebetswoche für die Einheit der Christen fand am Freitag, 17.01.25 in allen drei christlichen Oberstdorfer Ortsgemeinden statt. Der Beginn war in der evangelischen Christuskirche.
Herr Engelhardt, Mitglied des Kirchenvorstandes der evangelischen Kirche, legte in der liturgischen Eröffnung zunächst den Fokus auf die Erweckung Lazarus von den Toten in Bethanien durch Jesus. Hierbei wurde besonders der Ausspruch Jesu: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben“ hervorgehoben, indem den Zuhörern dreimal die Frage gestellt wurde: „Glaubst du das?“, die jeder Einzelne sich in Stille beantworten konnte. Weitere inhaltliche Schwerpunkte waren das Kyrie nach Clemens von Rom und die neutestamentliche Lesung aus 1. Petrus 1,3-9. Musikalisch wurde dieser Teil des Abends mit den gemeinsam gesungenen Liedern „Du hast uns, Herr, gerufen“ und „Bis hierher hat uns Gott gebracht“ ergänzt.
Im Anschluss gingen alle Anwesenden gemeinsam mit angezündeten Kerzen in die benachbarte katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptist. Pfarrer Wolfgang Schnabel legte hier einen inhaltlichen Schwerpunkt auf Johannes 20,24-29. Thomas habe es nicht ausgereicht, lediglich von der Auferstehung Jesu gehört zu haben, er wollte Beweise haben und die Nägelmale selbst sehen und fühlen. Pfarrer Schnabel betonte hier, dass auch heute viele Menschen zweifelten und Glaubensbeweise haben wollten. Manchmal würden gerade aus diesen Menschen die stärksten Gläubigen. Umrahmt wurden seinen Ausführungen von den beiden Liedern „Gott ruft sein Volk zusammen“ und „Dank sei dir, Vater“. Die sich anschließenden Fürbitten betonten verschiedene Aspekte wie die Schöpfung, die Hoffnung und den Glauben, und mündeten in die Bitte, alle Christen zur Zusammenarbeit zu befähigen, „damit wir überall dort, wo es Dunkelheit und Unterdrückung, Leid und Ungerechtigkeit gibt, dein Licht und deine Freiheit bringen“. Bevor alle Teilnehmenden die katholische Kirche verließen, beendete ein gemeinsam gesprochenes „Vater unser“ diese Etappe der ökumenischen Veranstaltung.
Nach dem Lichterzug durch das winterliche Oberstdorf erreichten die Beteiligten schließlich die Neuapostolische Kirche in der Trettachstraße. Dort stellten alle ihre Kerze auf den Altar. Priester Müller begrüßte alle Anwesenden mit dem Hinweis auf Lukas 18,8: „Doch wenn der Menschensohn kommen wird, wird er dann Glauben finden auf Erden?“ Während noch vor einigen Jahrzehnten angesichts noch voller Kirchen die Bedeutung des Wortes nicht vorstellbar gewesen sei, müsse man heute doch feststellen, dass angesichts der fortschreitenden Säkularisierung dieses Wort zunehmend an Aktualität und Bedeutung gewinne. Umso schöner sei es, dass wir hier mit so vielen Christen gemeinsam das Licht des Glaubens hochhalten und unseren Glauben gemeinsam feiern könnten.
Nach dem gemeinsam gesprochenen Bekenntnis des Konzils von Nizäa-Konstantinopel, das alle Christen verbindet, wurden mit den beiden Liedern „Ich glaube an den Vater“ und „Wie schön ist’s doch wenn im Gebet“ noch weitere Facetten beleuchtet.
Bei Tomatensuppe, Glühwein und Punsch endete dieser schöne Abend bei anregenden Gesprächen in schöner Atmosphäre im Gemeindesaal der Neuapostolischen Kirche.
Bericht und Bilder: Dr. Elke Müller-Schneck